Unser Rückblick auf die Auftaktveranstaltung "Magic Cheese Moments im Salzburger Land" 12.-14.04.2024






Bilder: Stefanie Murauer Photography
Tag 1
Am Freitag trafen sich unsere Mitglieder gegen Mittag im Reitsamer Hof im wunderschönen Werfen. Bei Kaiserwetter wurden erst einmal die umliegenden Gipfel und die imposante Burg Hohenwerfen bestaunt.
Nach einem Willkommensapéro startete dann auch gleich das Programm: Christiane Mösl, Geschäftsführerin der Arge Heumilch, hat für uns eines ihrer beliebten und begehrten Sensorikseminare gegeben. Obwohl alle Mitglieder Käse-Sommelier sind, haben alle das lehrreiche Seminar hochbegeistert genossen und Neues gelernt. Christiane Mösl hat die Käsesensorik anhand des Aromarades für Käse erklärt und beim Verkosten wurde eifrig „herausgeschmeckt“.
Anschließend haben wir es uns auf der Terrasse des Reitsamer Hofes gemütlich gemacht und bei ein, zwei … Flaschen Wein den Abend in der wunderschönen Bergkulisse fröhlich ausklingen lassen.
Tag 2
Am Samstag ging es nach einem kurzen Kaffee auch sofort mit dem Aufzug auf die Burg Hohenwerfen. Dort wurde bei strahlendem Wetter und wieder inmitten der herrlichen Bergkulisse, ein zünftiges Weißwurstfrühstück zelebriert. Selbst die Münchner Metzgerin in unseren Reihen hat die Qualität von Weißwurscht und Breze hochgelobt. Anschließend wurde die Greifvogelschau der Burg Hohenwerfen inmittend er Bergwelt ausgetragen. Blitzschnelle Falken, wunderschöne Adler und ruhig dahingleitende Geier haben die Zuschauer fasziniert.
Nach der Bahn-Talfahrt ging es sofort weiter zum Fürstenhof – Jersey-Biokäserei. Niki Rettenbach hat uns seine Jersey Kühe erklärt. Auf dem Hof besteht ein enges Miteinander zwischen Tier und Mensch. Die Kühe kommen die maximale Zeit im Jahr auf Weiden. Direkt am Hof und oben auf der Alm. Generell werden die Kühe im Offenstall gehalten und nur mit eigenem Heu versorgt. Auch das Thema Horn wurde in diesem Zusammenhang intensiv besprochen. Niki ist in engem Kontakt zu seinen Kühen und sagt, daß bei manchen Kühen das Horn ab muss, weil sie im Offenstall zu viel Schaden an den anderen Kühen anrichten. Die Entscheidung dafür wird hier sehr sorgsam getroffen und auch nur, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Vom Stall ging es in die Käserei, die Reiferäume und den Laden. Auch hier wird nachhaltig gearbeitet: Es wird Käse hergestellt, Joghurt, Frischkäsecremes, Schokolade und Kosmetik aus der Molke. Die Produkte werden im eigenen Hofladen und bei Gastronomen und Spar regional in der direkten Umgebung vermarktet. Niki betreut zudem ein Projekt in Indien. Er hat dort für die Gemeinde eine Käserei mit aufgebaut. Die Milch von Jersey-Kühen hat einen deutlich höheren Fettgehalt als Milch „normaler“ Kühe. Das macht die Produkte einfach cremiger und gelber.
Am Abend wurde es rustikal … Wieder rauf auf die Burg und auf zum zünftigen Rittermahl. Vor dem Rittermahl wurden der Tischvogt, seine Prinzessin, der Hofnarr, der Henker und die Zofe bestimmt. Der Tischvogt durfte die Trinkregel festlegen, die Prinzessin durfte anklagen, der Narr musste unterhalten, die Zofe musste alle Herren zur Toilette und zurück begleiten und der Henker musste Strafen für nicht konformes Benehmen – „Nichteinhalten“ der Trinkregeln, „Nichtmitgrölen“ des Trinkspruches, sowie Zuwiderhandlungen gegen die Meinung der Prinzessin bestrafen. Dies geschah in Form von Kniebeugen oder Liegestützen. Für gute Laune war also schon gesorgt, die Krüge wurden zügig gefüllt und das Essen ganz rustikal mit Messer und Finger genossen. Alles in Allem ein unvergesslicher Abend, der Ausklang an der Hotelbar fand.
Tag 3
Der nächste Morgen hatte es in sich: Bergkäsebewertung unter erschwerten Bedingungen: Da der Reitsamer Hof mit Kommuniongästen überfüllt war, wurde entschieden, die Bergkäse-Verkostung im Garten durchzuführen. Hier stören natürlich allerlei Düfte (frisch geschnittenes Gras, Röstzwiebelduft aus der Küche,…). Aber das macht einem erfahrenen Käse-Sommelier nichts aus! In 2 Gruppen wurden tapfer 15 Käse professionell verkostet. Und da waren dann so manche Überraschungen dabei.
Die Bergkäse jeweils in den Reifestufen 3/6/9 Monate aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien wurden blind verkostet. Die Rinde war vorab von nicht mit Verkostenden abgeschnitten und der Käse in Stücke zerteilt worden. Die Käse wurden alphabetisch benannt und jeweils mit „Jung/Mittel/Alt“ ausgezeichnet. Der heimliche Favorit der Käse-Einkäufer wurde zum Flopp, der unscheinbarste der Käse wurde zum „Gewinner“. Nach der Bergkäseprämierung ging dann die Veranstaltung bei bestem Wetter und angenehmen Frühlingstemperaturen dann leider zu Ende.